Hundetreffen auf dem Wanderweg

Gerade habe ich meinen Morgenspaziergang gemacht. Eine Stunde lang geht es an der Alster flußaufwärts durch Wiesen und Wälder. Hier befindet sich das schönste Stück auf Gottes großer Erde. Was soll ich in die Südsee reisen? Das Paradies ist hier. Das Wetter ist milde, genau richtig für einen einsamen Yogi. Im Winter schneit es manchmal und im Sommer scheint an einigen Tagen sogar die Sonne. Die Blumen blühen und die Bäume treiben grüne Blätter aus. Die Vögel singen und die Liebespaare küssen sich auf den Bänken am Rande des Weges.

Wie komme ich jetzt auf Frühling? Und auf Liebespaare? Im Moment haben wir Winter! Also, es ist richtig schön kalt hier. Nicht zu kalt, gerade richtig für einen kleinen, einsamen Yogi. Durch das Gehen wird ihm warm und sehr gesund ist es auch. Das tägliche Gehen löst die inneren Verspannungen und bringt den kleinen Yogi in gute Laune. Dann vergisst er seine Einsamkeit und erkennt in den Vögeln in den Bäumen seine Freunde und Weggefährten.

Am Ende des Wanderweges befindet sich mitten im Wald ein Hundetreffen. Ein kleine Holzbrücke führt über den Fluss, der genau an dieser Stelle so flach ist, dass die Hunde dort wunderbar spielen können. Der kleine Yogi beobachtet manchmal die Hundebesitzer. Es gibt Männer mit großen starken Rüden und viele Frauen mit kleinen Schoßhunden. Die Menschen suchen sich den zu ihnen passenden Hund. Für viele Frauen ist ihr Hund offensichtlich eine Art Partnerersatz.

Besonders witzig finde ich eine ältere Frau mit sechs kleinen Möpsen. Einige Hunde sind angeleint und einige laufen frei herum. Es ist ein großes Gewusel. Wie in einer Menschenfamilie. Jeder hat seinen eigenen Willen, keiner gehorcht und alle erfreuen sich am gemeinschaftlichen Chaos.

Die westliche Leistungsgesellschaft ist eine Welt mit wenig Liebe. Hundebesitzer bekommen von ihren Hunden die Liebe, die ihnen ihre Mitmenschen nicht geben. Hunde stärken das Herzchakra und machen deshalb die Hundehalter glücklich. Sie geben ihrem Leben einen Sinn. Das vermute ich gerade bei der alten Frau mit ihrer großen Hundefamilie. Es ist nur auffällig, dass sie eine so große Hundefamilie benötigt, um sich in ihrem Leben wohl zu fühlen. Vielleicht hatte sie früher eine große Menschenfamilie.

Ich habe nichts gegen Hunde einzuwenden. Obwohl ich es als Lebenssinn bezuge aus mir selbst heraus glücklich zu sein. Aber das ist ein langer Weg. Es gibt Geschichten von Yogis mit Hunden, die so ihre Einsamkeit etwas abgemildert haben. Etwas Freude im Leben braucht der Mensch, auch ein Yogi. Für mich ist es das Surfen im Internet und das Schreiben von kleinen Texten. Ich baue bewusst jeden Tag so viele Elemente der Freude in mein Leben ein, dass ich meinen Yogiweg positiv gehen kann. Was ist heute deine Tat der Freude? Tue sie und sei glücklich.

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