Der Tanz mit dem Chaos

Ein Yogi plant sein Leben klug, aber alles Leid ist nicht zu vermeiden. Wenn das Chaos des Lebens zuschlägt, dann opfert ein Yogi sein Ego und bewahrt so wenigstens seinen inneren Frieden. Mit seinen Yogaübungen erweckt er anschließend seine Glücksenergie und gewinnt so schnell seinen Optimismus zurück. Dann kann er wieder über das Leben und sich lachen.

Ein Yogi bleibt letztlich immer im Glück, wenn er im richtigen Moment sein Ego zu opfern versteht. Dann können ihm selbst größere Katastrophen nicht wirklich etwas anhaben. Gesegnet ist, wer beständig im richtigen Moment die Freude, die Liebe, die Ruhe, die Kraft und die Weisheit lebt. Gesegnet ist, wer im egolosen Sein ruht und seinen Geist auf das Ziel einer glücklichen Welt ausgerichtet hat. Ein Weltretter kann leicht sein Ego überwinden, weil er sich selbst im Zentrum seines Lebens nicht wirklich wichtig nimmt.

Fünf Tannenbäume stehen noch. Zwei bedrohen das Haus und drei könnte irgendwann einmal der Sturm auf die Stromleitung wehen. Der Nachbar hat zwar erklärt, dass er sie fällen will. Aber ich glaube, dass damit in den nächsten Jahren nicht zu rechnen ist. Mein Nachbar ist nach meiner Einschätzung eine faule Socke, die nichts wirklich auf die Reihe kriegt. Ich mag ihn, aber ich verlasse mich lieber auf mich selbst.

Ich muss die Bäume nicht mehr fällen. Die beiden vor dem Haus stehenden Bäume sind so weit entfernt, dass nur ihre Spitzen das Dach streifen werden, falls sie sich entschließen auch auf mein Haus zu fallen. Möglicherweise muss ich dann die Dachpappe reparieren. Aber die Substanz des Hauses ist nicht mehr bedroht.

Für die drei Bäume vor der Stromleitung ist die Stromgesellschaft zuständig. Sie hat sich die Situation angesehen. Ihre Gärtner schneiden grundsätzlich nur Zweige nahe der Leitung weg. Ansonsten wartet die Stromgesellschaft bis ein Baum auf die Leitung fällt und schickt dann ihre Handwerker. Möglicherweise bin ich dann einen Tag ohne Strom. Kein Computer, kein Fernsehen, kein Licht. Aber damit kann ich leben. Das habe ich schon einige Male in den letzten zwanzig Jahren geübt.

Ich habe vorgesorgt, soweit es mir möglich war. Ansonsten schaun wir mal, was bei dem nächsten Sturm passiert. Nicht jeder Sturm kippt Tannen um. Manchmal kann es zehn Jahre dauern, bis wieder eine Überraschung fällig ist. Der Yoga-Gott Shiva tanzt mit dem Chaos des Lebens. Er hält sich beständig mit den fünf Elementen Freude, Frieden, Liebe, Weisheit und Selbstdisziplin im Licht. So wollen wir es auch halten.

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